Papst Franziskus - ein Globalist
Als erstes muss hier in aller Deutlichkeit festgehalten werden,
dass Rom und die römische Kirche für die Christen weltweit noch immer eine sehr zentrale Rolle spielen!
Was dort geschieht, beeinflusst
die gesamte Christenheit!
Und: Der gegenwärtige Papst der römisch-katholischen Kirche,
Franziskus, ist ein bekennender Globalist !
Dazu nur vier Begründungen:
1.) Der Vatikan unter Franziskus hat wiederholt verlauten lassen,
dass auch er hinter den UNO-Zielen 2030 steht und diese
- ohne Einschränkungen - umzusetzen trachtet.
2.) Papst Franziskus hat 2019 in einer offiziellen Erklärung in Abu Dhabi
(Erklärung zur "Brüderlichkeit der Menschen" - im Internet im Detail nachzulesen)
verlauten lassen, dass sowohl Moslem als auch Christen
beide "zum einen Gott beten".
3.) Franziskus vertritt eine Linie, die gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen schützt.
4.) Franziskus erhebt in seinen Schriften den Umweltschutz zum biblischen Gesetz
und stellt ihn den zehn Geboten gleich.
Evangelikale in den Fängen Roms
Und welches Bild ergibt sich bei den Evangelikalen?
Trotz dieser eklatanten Positionen Roms gibt es im evangelikalen Bereich bis heute kaum Stimmen,
die diesen gottlosen Positionen entgegentreten!
Im Gegenteil: Der von grossen Predigern unterstützte Kurs der Oekumene wird
u.a. durch die Evangelische Allianz weiterverfolgt,
als wäre nichts geschehen...
Dabei wird als Argument für die Oekumene Roms immer wieder
das Wort Jesu "Ich will, dass sie alle eins sind" missbräuchlich verwendet.
Denn Jesus Christus meinte mit seiner Forderung nach Einheit (u.a. im Hohepriesterlichen Gebet)
nicht primär eine grosse äusserliche Verbrüderung der Menschen (siehe dazu Lukas 17,20 und 21),
sondern ER meinte primär
die Einheit eines jeden Gläubigen mit dem Vater im Himmel, so wie ER, Jesus, mit dem Vater eins war!
Linksdrall bei CH-Freikirchen und Evangel. Allianz
(aus Bürgerforum-schweiz.ch, Mai 2024)
Der politische Mainstream ist weit ins Lager ehemals konservativer Christen vorgedrungen. Der Freikirchenverband (siehe Fussnote 1) und die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA, siehe Fussnote 2) mutierten in den letzten Jahren zu tragenden Stützen linksliberaler Politik. Das erstaunt. Es ist noch nicht lange her, da wurden Freikirchen noch als Sekten denunziert. Wer öffentlich die konservativen, biblischen Werte vertrat, wurde leicht als 'ewig-gestrig, reaktionär, rechtsextrem, Stündeler und sektiererisch' verschrien.
Offensichtlich missfiel die stete Verachtung den Leitungspersonen der personell verwobenen Organisationen Freikirchen & SEA. So bemühte man sich, im Verlauf der letzten Jahre, das lästige Sekten-Image loszuwerden. Dies jedenfalls gab die langjährige Leiterin der SEA-Administration in der christlichen Wochenzeitschrift IDEA 18.2022 zu erkennen (Ergänzung statt Abgrenzung; IDEA, 03.05.22, S. 10).
In Folge wurde die evangelikale PR positiver, freundlicher, farbiger, populärer, harmonisierender. SEA-Publikationen und Events beschäftigten sich zunehmend mit Themen aus dem politischen Spektrum Mitte-Links: z.B. Armut, Migration, Klimagerechtigkeit, Versöhnung der Geschlechter etc.. Kein Wunder: Der Allianz-Präsident und der Co-Generalsekretär (beide bis 2022 im Amt) hatten früher für die EVP im Grossen Rat des Kantons Bern politisiert.
Endlich weg vom Sekten-Image!
Um die Image-Korrektur zu beschleunigen, verlegten sich Freikirchen/SEA dann ab 2013 zunehmend auf gemeinsame Auftritte mit den grossen, öffentlich-rechtlichen Kirchen:
- Am Bettags-Samstag 2013 luden die Freikirchen erstmals im Verbund mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) zu einem öffentlichen "Gebet im voraus" auf die Berner Schanze. Weitere Mittragende waren u.a. der Evangelische Kirchenbund, (SEK), die Bischofskonferenz (SBK), die Christkatholische Kirche und die SEA. Die Tagessschau berichtete. Fazit: Bibeltreue Christen mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Leitungsgremien von Freikirchen und SEA einen öffentlichen Schulterschluss mit stark verweltlichten Grosskirchen vollzogen hatten. Das ökumenische "Gebet im voraus" fand auch 2015 und 2017 statt.
- Einen ersten medienwirksamen Auftritt mit liberalen Kirchenführern hatte Freikirchen-Präsident Peter Schneeberger, der auch als Präsident der Freien Evangelischen Gemeinden Schweiz (FEG) amtet, dann im Dezember 2017. Damals trafen sich mehr als 5'000 Christen zur Konferenz EXPLO in Luzern. Geladen hatte die früher ebenfalls noch wertkonservative Organisation "Campus für Christus". Natürlich berichteten die Mainstream-Medien genüsslich darüber, dass Peter Schneeberger, Bischof Felix Gmür und Pfr. Gottfried Locher gemeinsam mit der Masse der Konferenzteilnehmer eine Lichterfeier im Luzerner Seebecken zelebrierten. Pfr. Locher war damals noch Präsident der Schweizer Reformierten. Sowohl Bischof Gmür als auch Gottfried Locher waren öffentlich bekannt für ihre liberale, unbiblische Haltung in Sachen Homosexualität. Fazit: Die Zeichen, die Schneeberger durch diesen gemeinsamen Auftritt aussandte, waren ebenfalls unmissverständlich: Der Basis wurde zu verstehen gegeben, dass der Freikirchenverband den Weg der theologischen Liberalisierung angetreten hatte. Das war in Folge speziell hilfreich für die methodistische Freikirche (EMK Schweiz). Sie ist nämlich seit Jahren liberal und führt in Zürich eine Regenbogenkirche. Da die Gendermission im Freikirchenverband ihren festen Platz eingenommen hat, darf die Regenbogen-EMK sich bei den Freikirchen weiterhin wohl und angenommen fühlen.
- Nach dem unrühmlichen Abgang Gottfried Lochers an der Spitze der Reformierten wurde Pfrn. Rita Famos 2021 Präsidentin der "Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz" (EKS). Frau Pfrn. Famos gab den evangelikalen Verantwortungsträgern gerne zu erkennen, dass sie sich bzgl. Homosexualität ebenso liberal positioniert wie ihr Vorgänger Locher: "Ein Pfarrer, der die Lebensweise homosexueller Menschen als Sünde sehe, das gehe nicht, weil er diese Menschen in ihrem Innersten abwertet." (Wer hat in der EKS noch Platz? IDEA 42.2021; S. 5). All dies scheint Freikirchen-Präsident Schneeberger, der seit 2018 auch im Vorstand der SEA sitzt, nach wie vor nicht zu kümmern. Erst gerade, am 6. Juli 2023, hatte er am "Kirchentag Zürioberland" in Wetzikon nämlich einen gemeinsamen Auftritt mit Pfrn. Rita Famos. Beide brachten an der grossen Eröffnungsveranstaltung ein Grusswort ihrer Kirchen. Medienwirksamer Sponsor des Kirchentags war u.a. die 'Reformierte Kirche des Kantons Zürich'. Sie wird von Pfr. Michel Müller präsidiert; einem verbissenen Kämpfer für die kirchlich legitimierte Lebensweise der Homosexuellen. Fazit: Schneeberger signalisierte den Christen im "frommen" Zürcher Oberland also erneut, dass die Freikirchenleitung die Bindung an den biblischen Wertekanon als optional betrachtet.
Einheit um jeden Preis
SEA und Freikirchen gehen offenbar unbeirrt den Weg zur "Einheit mit Kirchen", die in vielen Bereichen nur noch dem Namen nach "christlich" sind. Wie in den obigen Zeilen ausgeführt opponieren liberale Kirchenverantwortliche mitunter heftig gegen die Theologie bibeltreuer Personen und Organisationen. Das wird von den Freikirchen-Leitern geflissentlich übergangen. Man verfolgt ja das höhere Ziel der "Einheit":
- So wurde dem Freikirchenverband 2018 der Gaststatus bei der 'Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Schweiz' (AGCK) verliehen.
- 2019 bewarb sich auch die SEA um den Gaststatus bei der AGCK. Natürlich wurde die Allianz 2019 gerne aufgenommen in den "lauteren" Kreis.
Es drängt sich die Frage auf, gemäss welchen Kriterien Freikirchen und SEA die "Einheit" mit Katholiken, Reformierten, Orthodoxen und der EMK suchen. Hier fehlt bisher der kontroverse öffentliche Diskurs.
Seit 2021 versuchen sich Freikirchen/SEA auch noch auf dem interreligiösen Parkett. Im September 2021 erfolgte nämlich die einstimmige Aufnahme eines Vertreters von Freikirchen/SEA in den "Schweizerischen Rat der Religionen". Die erst noch anrüchigen Evangelikalen wollen nun im hohen Gremium "die Farbe einbringen, die bisher gefehlt hat." (IDEA, 37.2021; S. 23).
Dass diese Farbe des Evangeliums so kräftig sein wird, wie es die radikalen Vorgaben des Neuen Testaments verlangen, darf bezweifelt werden. In einem Verhaltenskodex gibt die SEA z.B. zu erkennen, wie sie ihre Arbeit leistet ("So leben wir evangelische Allianz"). Die Zeilen sind so positiv und gutmenschlich geschrieben, dass ein kritischer Leser leicht einen fehlenden Realitätsbezug konstatiert. Es gibt in diesem Papier viele menschenfreundliche Worte, aber keinen einzigen Bezug zur Bibel als primär verbindliches Wort Gottes. Der einzige Massstab, der echte "Christliche Einheit" herzustellen vermöchte und jeder Kirche und jeder Person den Weg weist, wird nicht mal erwähnt!
Ganze Arbeit geleistet?
Es scheint, das Vorhaben sei gelungen. Freikirchen und SEA sind das Sekten-Image wohl endgültig los. Sie sind im rot-grün-regenbogenfarbigen Mainstream angekommen. Die Freikirchen dürfen sich nun selber als "systemrelevant" loben. Sie haben jetzt freikirchliche Armee-Seelsorger. Sie treten mit kirchlichen Grössen öffentlich auf. Verbandspräsident Schneeberger wurde während der Coronaepoche zum Gespräch mit Bundesrat Alain Berset nach Bern geladen ("Höhepunkt"). Systemkonform erliess der Freikirchenverband 2021 auch eine mRNA-Impfempfehlung. Alles paletti!
Die SEA ihrerseits "distanziert sich öffentlich von sogenannten "Konversionstherapien", die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung einer Person zu verändern. Die Wissenschaft sei sich heute weitgehend einig, dass die sexuelle Orientierung einem zielgerichteten Einwirken nicht zugänglich sei." (IDEA 06.2022). Ja, ja, die Wissenschaft! ... und dann natürlich auch der gesellschaftliche und politische Mainstream, der radikal gegen Konversionstherapien wütet.
In der Zeitschrift SEA-FOKUS vom Dezember 2021 berichtete eine ehemalige Frau von ihrer Transition zum Trans-Mann, der nun mehrheitlich glücklich mit einer wunderbaren Freundin lebt und nun 100% "ich selbst" ist. Gender offenbar als freikirchliche Option!
Fast schon paradox mutet es dann aber an, wenn der Präsident, der den neuen Kurs der SEA massgeblich angeleitet hat, sich betroffen gibt über das fehlende Gewicht der Bibel!
2022 ist der frühere EVP-Grossrat, Psychiater Dr. Wilf Gasser, als SEA-Präsident zurückgetreten. In einem grossen Interview zum 175-Jahrjubiläum der SEA beklagt sich Gasser über den abnehmenden Stellenwert der Bibel im Leben der Christen: "Umfragen der Bibelgesellschaften zeigen, dass die Zeit, die sich Christen zum Bibellesen nehmen, stetig abnimmt... Wir haben in der Weltallianz versucht, eine Strategie zu entwickeln, aber sie hat zu wenig gegriffen. Innerhalb der SEA gab es eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Phänomen der fehlenden Bibelkenntnis beschäftigt hat. Aber auch die mussten wir sistieren. ... Ich gebe es zu - es ist mein schmerzender Punkt und ich habe momentan auch keine Antwort." (IDEA 18.2022; S. 11).
Liegt die Antwort nicht auf der Hand??
Nur wer den biblischen Wertekanon ganzheitlich lebt und lehrt, hat eine radikale, dynamische Kraft zur Veränderung von Menschenleben und Gesellschaft. Kirchen, die ihrem Auftrag treu dienen, sind dem Staat folglich eine starke Stütze und ein mahnendes Korrektiv. Kirchgemeinden und kirchliche Organisationen hingegen, welche die nicht-opportunen Passagen der Bibel aus ihrer PR und Lehrtätigkeit streichen, verbreiten ein verwässertes, lähmendes "Pseudo-Evangelium". Das begeistert natürlich nicht. So laufen den Kirchen die Leute in Scharen davon und Neue kommen kaum hinzu. Um noch etwas Attraktivität zu erhalten, machen die Pseudokirchen dann noch intensiver auf "Zeitgeist". Und, wenn die Mehrheit im Volk gerade rot-grün-regenbogenfarbig tickt, führen geistlich schwache Leitungsgremien ihre verbleibenden Anhänger gehorsamst in diese Richtung.
Diesen Weg haben nun offenbar auch Freikirchen und SEA eingeschlagen. Natürlich machen sie nebenbei noch viel Gutes. Das tun auch säkularisierte Landeskirchen. Doch im Kern, da wo sich anhand integraler biblischer Anweisung radikales, geistliches Leben entwickeln und multiplizieren sollte, wächst lähmendes Desinteresse.
Eine Wurzelbehandlung wäre bei Freikirchen und SEA somit dringend nötig. Auch auf die Gefahr hin, dass man sich dann wieder das Sektenimage zuzieht.
P.S. Wie zu erwarten war, haben sich Leitungspersonen von Freikirchen und SEA gegen die Kampagne "Pfarrer-Check" gewendet, mit welcher das Bürgerforum gegen die linkspolitische Vereinnahmung der Christlichen Kirchen kämpft. In der evangelikalen Wochenzeitschrift IDEA meldeten sich der Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) und der Präsident der Schweizer Freikirchen, Peter Schneeberger, zu Wort. Sie nannten den "Pfarrer-Check" diskreditierend und überflüssig. (IDEA 22.2023). Die Publikation eines Leserbriefs der Projektleitung "Pfarrer-Check", um auf die Kritik öffentlich zu reagieren und die Notwendigkeit der Kampagne zu erläutern, wurde vom IDEA-Chefredaktor verweigert. Der schädliche Schulterschluss zwischen säkularisierten Landes- und Freikirchen wirkt immer effizienter. IDEA wurde als "Informationsdienst der Evangelischen Allianz" gestartet. Auch wenn IDEA Schweiz seit einigen Jahren eine AG ist. Die Synergien scheinen immer noch zu funktionieren.
Fussnoten
1) Freikirchen Schweiz ist ein nationaler Kirchenverband mit gegenwärtig 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Er versteht sich als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.
2) Die Evangelische Allianz ist ein Sammelbecken von Christen und christlichen Organisationen aus Landes- und Freikirchen. Die Basis der SEA beträgt gemäss eigenen Angaben ca. 250'000 Personen. Die Allianz von 480 Deutschschweizer Kirchgemeinden, 180 christlichen Werken und 16 Arbeitsgemeinschaften will die Einheit unter Christen fördern. So soll das gemeinsame Wirken glaubwürdiger und besser werden, um die Gesellschaft verändern zu können. Die allermeiste Zeit ihres Bestehens seit 175 Jahren hat die SEA als bibeltreue, sprich theologisch-konservative, Organisation gearbeitet.
SEA-RES wird Gastmitglied der AGCK
Die Schweizersche Evangalische Allianz SEA-RES gehört nun als Gastmitglied der AGCK an. Die AGCK ist eine Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz und bezeichnet sich als die einzige nationale ökumenische Plattform.
An der Plenarversammlung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) vom 4. November wurde der Nationalverband der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA-RES einstimmig als Gastmitglied aufgenommen. Der Antrag von Seiten SEA-RES war 2019 eingereicht worden. SEA-RES sieht in diesem Entscheid ein positives Zeichen für die überkonfessionelle Arbeit mit dem Ziel einer lebendigen Einheit der Christen in der Schweiz.
Wunsch nach Vollmitgliedschaft
Der Gaststatus des Nationalverbands SEA-RES in der AGCK stellt aus Sicht von SEA-RES einen wichtigen Schritt zur Einheit der Christen in der Schweiz dar. Mit seiner evangelischen «Farbe» möchte SEA-RES künftig noch aktiver mit den anderen christlichen Konfessionen in der Schweiz zusammenarbeiten und dabei deren Vielfalt und wechselseitige Ergänzung anerkennen.
Als evangelische Basisbewegung von Kirchen, Werken und Einzelpersonen schätzt es SEA-RES, dass die AGCK auch dieser Allianz die Tür öffnet. Das neue Gastmitglied wünscht sich, in naher Zukunft Vollmitglied der AGCK zu werden.
Schweizerische Evangelische Allianz
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES bezeichnet sich als eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. Die SEA besteht laut einer Mitteilung gesamtschweizerisch zurzeit aus 83 Sektionen mit rund 640 Gemeinden und über 230 christlichen Werken. Die Basis der SEA werde auf 250'000 Personen geschätzt, schreibt SEA-RES. Die SEA ist eine von weltweit 135 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.
AGCK.CH: Die einzige nationale ökumenische Plattform
Drei Freikirchen, nämlich die Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz, der Bund der Baptistengemeinden in der Schweiz und die Heilsarmee in der Schweiz waren schon bei der Gründung der AGCK.CH im Jahr 1971 mit dabei. 2018 nahm die AGCK den Dachverband der Freikirchen in der Deutschschweiz VFG (neu Freikirchen.ch) im Gaststatus auf. Gaststatus haben ebenfalls die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz und die Neuapostolische Kirche Schweiz. Vollmitglieder sind nebst den genannten Freikirchen die christkatholische und evangelisch-reformierte Kirche, die römisch-katholische Bischofskonferenz, mehrere orthodoxe Kirchen, die lutherische und anglikanische Kirchen.
Die Plenarversammlung der Arbeitsgemeinschaft wählte am 4. November zum ersten Mal einen Vertreter einer orthodoxen Kirche zum Präsidenten: den orthodoxen Theologen und serbisch-orthodoxen Ökumenebeauftragten Milan Kostrešević.
Die AGCK.CH bezeichnet sich als «die einzige nationale ökumenische Plattform». Ökumene definiert sie als «die Zusammenarbeit von Christinnen und Christen, die zwar unterschiedlichen theologischen Traditionen gehören, aber gemeinsam glauben, beten und das Evangelium in Wort und Tat verkünden wollen». Die AGCK.CH ist assoziiertes Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf und arbeitet mit den Arbeitsgemeinschaften der christlichen Kirchen in Europa zusammen (National Councils of Churches).
Datum: 07.11.2020
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea / SEA-RES / AGCK
Zur „Charta Oecumenica“
Die SEA (Schweizerische Evangelische Allianz) strebt, gemäss beigelegter und vor wenigen Tagen von ihr selbst publizierten Meldung, mittelfristig die Vollmitgliedschaft bei der ACGK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz, ist die einzige oekumenische und total Rom-hörige kirchliche Plattform der Schweiz) an. (Derzeit hat die SEA den Gaststatus bei der ACGK.)
- Zur Vollmitgliedschaft bei der ACGK gehört u.a. ,dass die „Charta Oecumenica“ unterschrieben werden muss. Diese „Charta Oecumenica“ kann aus biblischer Sicht als eigentliches „Papier des Verrats“ bezeichnet werden.
- Dies aus mindestens 2 äusserst gewichtigen Gründen: Zum einen wird in dieser Charta Oecumenica, die bereits von einigen Freikirchen der Schweiz unterzeichnet wurde (!) (z.B. Methodisten, Baptisten, Heilsarmee), immer wieder die Verpflichtung zur Einheit mit der katholischen Kirche und ihrer „eucharistischen Gemeinschaft“ (die bekanntlich aus katholischer Sicht die einzig richtige ist) betont, siehe „Zitate zum Grund 1“ untenstehend.
- Zum anderen wird in dieser „Charta Oecumenica“ die Einheit mit dem Gott des Islams deutsch und deutlich hervorgehoben, siehe „Zitat zum Grund 2“ untenstehend.
Zitate zu Grund 1
„I. WIR GLAUBEN "DIE EINE, HEILIGE, KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE" "Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. E i n Leib und e i n Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist" (Epheser 4, 3-6) „ Charta Oecumenica, Abschnitt 2)
„Wir verpflichten uns, der apostolischen Mahnung des Epheserbriefes zu folgen und uns beharrlich um ein gemeinsames Verständnis der Heilsbotschaft Christi im Evangelium zu bemühen; in der Kraft des Heiligen Geistes auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi in dem einen Glauben hinzuwirken, die ihren Ausdruck in der gegenseitig anerkannten Taufe und in der eucharistischen Gemeinschaft findet sowie im gemeinsamen Zeugnis und Dienst.“ (Unter „eucharistische Gemeinschaft“ kann hier nur die katholische Kirche verstanden werden, da sie in ihren eigenen Augen die einzig richtige Eucharistie hat. - Charta Oecumenica, Ende von Absatz 1)
Zitat zu Grund 2
„Die Begegnung zwischen Christen und Muslimen sowie den christlich-islamischen Dialog wollen wir auf allen Ebenen intensivieren. Insbesondere empfehlen wir, miteinander über den Glauben an den einen Gott zu sprechen und das Verständnis der Menschenrechte zu klären.“ (Charta Oecumenica, Ziffer 11 „Beziehungen zum Islam pflegen“)
Schweizer Evangelikale gehen weiter Richtung Rom
Die Schweizer Evangelikalen haben einen weiteren Schritt Richtung Rom vollzogen:
Anfangs September 2021 liessen sich sowohl die Evangelische Allianz als auch der Dachverband der Schweizer Freikirchen als vollwertige Mitglieder in den ökumenischen Schweizerischen „Rat der Religionen“ aufnehmen. – Eine der Hauptstatuten dieses ökumenischen Rates ist dabei im weltweiten Kontext die Förderung der ökumenischen Gesinnung (z.B. Gleichschaltung aller Religionen) und gemeinsame Aktionen in diesem Geist…
Einmal mehr stellen sich dem besorgten Beobachter bei den Tätigkeiten der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) und dem Dachverband der Freikirchen grosse Fragezeichen:
Beide liessen sich im September dieses Jahres als Mitglied in den ökumenischen Schweizer
„Rat der Religionen“ aufnehmen. Klar, man verspricht sich halt, mitreden zu können. Doch was man sich damit eingehandelt hat, das könnte sich als Bumerang und als geistlicher Fluch auswirken…
Schwere Gesinnungs-Konzessionen
Schaut man sich etwa die ausführlicheren deutschen Statuten und Satzungen dieses ökumenischen „Rates der Religionen“ etwas genauer an, dann wird klar, dass einer der aufgelisteten Hauptzwecke dieses „Rates“ nicht nur darin besteht, einen Dialog mit den anderen Religionen zu führen, sondern auch darin, ökumenische Gesinnungen wie die „Förderung der Religionen“ und ihre Gleichschaltung zu verbreiten. Dass also bereits bei einer Mitgliedschaft in diesem „Rat“ zentrale Elemente der urchristlichen Botschaft durch die ökumenische Gesinnung unter die Räder geraten könnten, ist dabei wohl zu wenig in Erwägung gezogen worden! Denn, verkündete Jesus Christus in seiner Botschaft nicht von allem Anfang an deren Absolutheitsanspruch? Sprach er nicht davon, dass ER ALLEINE der Weg sei zu Gott, dass es sonst keinen Weg gebe und bezeichnete er nicht Vertreter anderer Glaubensrichtungen mitunter als „getünchte Gräber“-, jedenfalls sicher nicht als Vertreter gleichberechtigter und gleichwertiger Organisationen? In diesem „Rat“ darf wohl mit Sicherheit nicht mit dem Absolutheitsanspruch eines Jesus von Nazareth argumentiert werden-, weil eine solche Gesinnung der ökumenischen Grundgesinnung, wonach alle Religionen gleichberechtigt sind, vollkommen entgegenläuft! Ist also dieser Kompromiss, den man da eingehen muss - weil man sich entweder für die urchristliche oder dann eben für die ökumenische Gesinnung entscheiden muss - letztlich nicht Verrat an der ursprünglichen, biblischen Botschaft des Jesus von Nazareth? Gemäss seinen Satzungen plant der „Rat der Religionen“ nebst der Verbreitung ökumenischer Gesinnung zudem noch die Organisation von gemeinsamen ökumenischen Feiern oder interreligiösen Gebeten-, wo nach dem Vorbild des Papstes jeder Vertreter einer Glaubensgemeinschaft dann zum jeweils eigenen „Gott“ betet, und dies in einem gemeinsamen Anlass…. Liebe Allianzspitze, lieber Verband der Freikirchen, was habt ihr da gemacht mit der Botschaft eines Apostels wie Paulus, für den klar war, dass die Heiden nicht denselben Gott verehren wie wir-, sondern dass sie vielmehr den Teufeln opfern! (Siehe 1. Kor. 10,20 und Jes. 42,8 und viele andere Stellen) Wäre aus dieser Sicht die Teilnahme an einem solchen interreligiösen Gebet nicht ebenfalls Hochverrat an unserem Gott?
Das Beispiel des Thurgauer Bettags
Was die Mitgliedschaft in diesem „Rat der Religionen“ noch vermehrt für die Freikirchen auch in der Schweiz mit sich bringen wird, ist zu sehen am Beispiel der interreligiösen Bettagsfeier, die bereits zum sechsten Mal im Thurgau durchgeführt wurde. In diesem Jahr fand die Feier in der „Ahmaddiyya Nur“ - Moschee in Wigoltingen statt. Das Programm wurde von Angehörigen verschiedener Religionen gestaltet. Sie trugen Geschichten und Gebete aus ihren Traditionen vor. Zur Frage, warum so ein ökumenischer Bettag organisiert wird, wurde u.a. betont, dass Religionsfreiheit und Toleranz wichtig seien für den religiösen Frieden. Der Eidgenössische Bettag sei eine „Gelegenheit, sich auf Werte zu besinnen, die allen Religionen gemeinsam sind, die diese aber in unterschiedlichen Formen zum Ausdruck bringen.“
Nicht nachvollziehbare Argumentation
Peter Schneeberger, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Freikirchen, meint zum Beitritt zum „Rat der Religionen“, dass man in den Ausstand treten werde, wenn der Rat ein interreligiöses Gebet organisieren werde. Dann aber verstrickt sich der Präsident der Schweizer Freikirchen in undurchsichtige und nicht nachvollziehbare Argumentation, indem er doch tatsächlich behauptet, dass der „Rat der Religionen“ schlicht „nichts zu tun hat mit der weltweiten ökumenischen Bewegung“-, wenngleich dieser Rat zentralste ökumenische Anliegen vertritt.
Mit der ebenfalls unlängst angekündigten vermehrten Zusammenarbeit mit der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen der Schweiz („Signal“ hat darüber berichtet.) sowie der jetzt erfolgten Mitgliedschaft im ökumenischen „Rat der Religionen“ haben die offiziellen Vertreter der Schweizer Evangelikalen zwei Riesenschritte in Richtung Anschluss an die Oekumene vollzogen – und werden dementsprechend unglaubwürdiger. Wollen die einzelnen evangelikal Gläubigen in diesem Land diese Anbindung an die Kirche Roms tatsächlich? Wenn nicht, müssen sie sich jetzt dagegen wehren.
Christian Wider
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